Mit Sprachen Geld verdienen ist der Traum vieler Menschen. Heutzutage beherrschen viele mindestens zwei Sprachen fließend oder sogar mehrere auf muttersprachlichem Niveau – entweder wegen eines entsprechenden familiären Hintergrunds oder weil Sie Jahre in das Erlernen und Perfektionieren ihrer Sprachkenntnisse gesteckt haben. Dies soll sich jedoch auch auszahlen und so ziehen viele in Betracht, als Übersetzer/in zu arbeiten. Welche Voraussetzungen man dafür erfüllen muss, welche Eigenschaften man mitbringen sollte und auf welche organisatorischen Dinge man achten sollte, um als Übersetzer/in erfolgreich zu sein, erfahren Sie in diesem Artikel.
Mit Sprachen Geld verdienen: Die Grundvoraussetzungen
Die wenigsten Übersetzer/innen arbeiten in Festanstellung. Bei solchen, die festangestellt arbeiten, handelt es sich meist um vereidigte oder beeidigte Fachübersetzer/innen (dazu später mehr), die für Behörden oder Gerichte arbeiten. Der Großteil der Übersetzer/innen arbeitet jedoch als Freelancer, also selbstständig als Freiberufler/in. Vor allem, wenn die Tätigkeit als Hauptberuf ausgeübt werden soll und es sich nicht nur um einen Nebenverdienst handelt, sind deshalb einige Eigenschaften gefragt, die man unbedingt mitbringen sollte, wenn man seinen Lebensunterhalt mit der Arbeit als Übersetzer/in finanzieren möchte. Denn Freiberufler, die selbstständig arbeiten, müssen sich um weitaus mehr kümmern als um korrekte und ansprechende Übersetzungen. Die folgenden fünf Eigenschaften sind also Grundvoraussetzungen für erfolgreiche Übersetzer/innen:
1. Mit Sprachen Geld verdienen: Organisationstalent
Als Selbstständige/r sind Sie selbst dafür verantwortlich, Ihre Aufträge zu koordinieren, Deadlines einzuhalten, Ihre Arbeitszeit effizient einzuteilen, Ihre Rechnungen und generell die Buchhaltung zu verwalten, einen Überblick über Zahlungseingänge zu behalten und sich um Ihre Steuern zu kümmern. All diese Faktoren beanspruchen eine Menge Zeit, die man bei der Preiskalkulation berücksichtigen sollte. Alles in allem nimmt die Übersetzungsarbeit an sich, nämlich oft nur rund 50% der eigentlichen Arbeitszeit in Anspruch. Wer schlecht darin ist, bei bürokratischen Angelegenheiten den Überblick zu behalten und seinen Tagesablauf trotz „freier“ Zeiteinteilung nicht sorgfältig plant, arbeitet so oft weit mehr und unterm Strich zu einem viel geringeren Stundenlohn.
2. Kommunikationsfähigkeit, um mit Sprachen Geld zu verdienen
Arbeiten Sie als selbstständige/r Übersetzer/in, müssen Sie sich auch selbst darum kümmern, Aufträge zu erhalten und mit den Kund/innen in Kontakt zu bleiben. Ein angemessenes Auftreten und gute Erreichbarkeit sind dabei Grundvoraussetzungen. Ein Übersetzungsbüro kann Ihnen sowohl bei der Organisation als auch beim Kundenkontakt einiges an Arbeit abnehmen, im Gegenzug sind Sie jedoch nicht so frei in der Auswahl Ihrer Aufträge (auch dazu später mehr).
3. Lernbereitschaft
Eine Sprache ändert sich und das meist schon innerhalb weniger Jahre. Deswegen ist es besonders für Übersetzer/innen wichtig, sich immer aktiv in eine Sprache zu vertiefen, neuen Slang zu lernen und eventuell auch umgangssprachlich verwendete Grammatik zu beherrschen. Auch die technischen Aspekte sollten bedacht werden.
Welches Textverarbeitungsprogramm hilft mir am besten, ist Unterstützung durch ein Übersetzungsprogramm sinnvoll (Stichwort Hybridübersetzung)? Besonders wichtig ist auch das Auseinandersetzen mit eventuellen Spezialisierungen. Denn Fachübersetzer/innen, also Übersetzer/innen, die sich auf beispielsweise medizinische Übersetzungen oder den juristischen Bereich spezialisiert haben, verdienen auch entsprechend mehr. Jedoch muss sich nicht nur das entsprechende Vokabular, sondern auch das notwendige Hintergrundwissen für das Textverständnis zunächst angeeignet werden.
4. Durchhaltevermögen
Freie Zeiteinteilung, arbeiten, wann und wo man möchte, und das auch noch in einem Bereich, der einem Spaß macht – das klingt zunächst nach sehr leicht verdientem Geld. Aber Vorsicht: Eine professionelle Übersetzung darf keine Fehler enthalten und muss sowohl fachlich als auch semantisch einwandfrei sein. Das bedeutet, neben den eben aufgeführten drei Punkten, eine Menge Selbstdisziplin. Aufträge müssen ebenso bis zur Deadline erledigt werden, egal, ob Sie auf den Malediven am Strand sitzen oder in Hamburg im Büro. Texte müssen übersetzt, formatiert, korrigiert und abgeschickt werden, eventuelle Nachbesserungen und Kundenwünsche berücksichtigt und auf Mails reagiert werden.
Auch Freiberufler/innen müssen also durchaus hart arbeiten und gerade durch die freie Zeiteinteilung ist man schnell verleitet, doch um 23 Uhr noch schnell ein paar E-Mails zu beantworten. Auch, wenn das nur eine viertel Stunde dauern mag, summiert sich dies auf die Dauer dann doch – einfach ist die Arbeit als Übersetzer/in wahrlich nicht. Und auch die Ausbildung, auf die im nächsten Punkt eingegangen wird, setzt einiges an Durchhaltevermögen voraus.
5. Konzentrationsvermögen
Tippfehler? Falsche Wörter? Ein kleines „nicht“ übersehen? Solche Fehler dürfen bei einer professionellen Übersetzung schlichtweg nicht passieren. Deswegen ist es wichtig, dass Sie immer voll konzentriert arbeiten und sich nicht ablenken lassen. Zu einer ordentlichen Übersetzung zählt zudem auch das mehrmalige Korrekturlesen des fertigen Dokuments – mit ausreichend Pausen dazwischen, damit übersehene Fehler auch wirklich korrigiert werden.
Stundenlanges hochkonzentriertes Arbeiten am Bildschirm ist nicht für jeden gemacht, damit sollten Sie also definitiv klarkommen, wenn Sie als Übersetzer/in erfolgreich sein möchten.
Mit Sprachen Geld verdienen: Die Ausbildung zum/r professionelle/r Übersetzer/in
Generell muss vorweggenommen werden, dass „Übersetzer/in“ in Deutschland keine geschützte Berufsbezeichnung ist. Das bedeutet, dass sich jede Person einfach als solche/r bezeichnen kann. Dies hat laut dem Projektmanager des Online-Übersetzungsbüros Linguation zur Folge, dass die Branche zunehmend unter einem schlechten Ruf leidet.
Denn dubiose Anbieter bieten Übersetzungen zu Dumping-Preisen, die jedoch qualitativ miserabel sind und oft sogar nur rein von Übersetzungsprogrammen angefertigt wurden. Das führe wiederum dazu, dass die Bereitschaft bei den Kund/innen sinkt, angemessene Honorare für eine Übersetzung zu zahlen, aus Angst, eine Menge Geld für eine dann eventuell doch minderwertige Übersetzung ausgegeben zu haben. Um auf diesem hart umkämpften Markt also erfolgreich zu sein, sollten Sie sich und Ihre Kenntnisse unverzichtbar machen.
Konkret bedeutet dies:
1. Sich informieren
Informieren Sie sich, welche Sprachen und Fachbereiche besonders gefragt sind. Sprachen, die im weltweiten Handel beispielsweise eine zunehmende Rolle spielen, darunter etwa Chinesisch, sind stark nachgefragt. In Anbetracht der Tatsache, dass es dennoch immer noch vergleichsweise wenige professionelle Übersetzer/innen im deutschsprachigen Raum gibt, stehen hier Ihre Chancen auf lukrative Aufträge gut, vor allem, wenn Sie zudem auf gefragte Fachbereiche, zum Beispiel Technik, spezialisiert sind. Richten Sie Ihre Ausbildung also zukunftsorientiert aus.
2. Sprachen auf professionellem Niveau beherrschen
Lernen Sie Ihre Sprachen auf professionellem Niveau. Zweisprachig aufgewachsen zu sein bedeutet noch lange nicht, dass man auch ein/e gute/r Übersetzer/in ist, denn man braucht ein umfassendes Verständnis von Grammatikregeln, ein hervorragendes Sprachgefühl und einiges an technischen Kniffen und kulturellen Kenntnissen, um gute Übersetzungen zu liefern. Alleine an falschen Freunden, die in jeder Sprachkombination existieren, scheitern die meisten Laien schnell. Deswegen kommt man um ein Hochschulstudium kaum herum.
In Studiengängen in den Bereichen der Translationswissenschaften lernt man nicht nur die angestrebten Sprachen auf höchstem Niveau, sondern auch die Techniken und Methoden, die professionelle Übersetzer/innen beherrschen müssen, um ihre Arbeit zuverlässig verrichten zu können.
3. Fachgebiete kennen
Spezialisieren Sie sich auf bestimmte Fachgebiete. Sie interessieren sich neben Sprachen auch für IT, Marketing oder einen anderen Fachbereich? Spezialisieren Sie sich als Fachübersetzer/in auf dieses Gebiet. Fachübersetzer/innen sind in Zeiten der Globalisierung stark nachgefragt und können höhere Raten verlangen, da es nur wenige Personen mit ähnlichem Expertenwissen gibt. Ziehen Sie dazu am besten eine entsprechende Berufsausbildung oder ein weiteres Studium in Betracht.
4. Mit Sprachen Geld verdienen: Die Ver-/Beeidigung
Lassen Sie sich vereidigen/beeidigen. Dies können Sie ohnehin nur tun, wenn Sie eine fundierte Ausbildung als Übersetzer/in vorweisen können. Als ver- oder beeidigte/r Übersetzer/in sind Sie befugt, Beglaubigungen auf Ihre Übersetzungen auszustellen. Solche „Echtheitsnachweise“ sind vor allem bei der Übersetzung von amtlichen Dokumenten stark nachgefragt, zum Beispiel, wenn man sich für eine Stelle im Ausland bewerben will, dazu gehören zum Beispiel oft polizeiliche Führungszeugnisse.
Diese amtlichen Dokumente machen wiederum selbst einen großen Teil der Übersetzungsaufträge aus, sodass Sie als vereidigte/r oder beeidigte/r Übersetzer/in bessere Chancen auf mehr Aufträge haben. Die Bezeichnung vereidigt oder beeidigt beschreibt dabei übrigens den gleichen Vorgang, der Begriff unterscheidet sich nur je nach Bundesland.
5. Mit professionellen Büros zusammenarbeiten
Ziehen Sie die Zusammenarbeit mit einem professionellen Übersetzungsbüro in Betracht. Diese übernehmen dann für Sie die Abwicklung mit den Kund/innen und vermitteln Aufträge an Sie. Dabei sind sie zwar nicht so frei in Ihrer Auftragswahl, Sie sind jedoch selbstverständlich auch nicht gezwungen, Aufträge anzunehmen.
Die Zusammenarbeit mit einem Übersetzungsbüro kann Ihnen jedoch ein geregeltes Einkommen sowie weniger Arbeitsaufwand bei den einzelnen Aufträgen garantieren. Achten Sie aber darauf, hier nicht in eine Scheinselbstständigkeit zu geraten. Haben Sie beispielsweise vorgegebene Arbeitszeiten oder sind an einen Ort gebunden, kann es zu Konflikten mit dem Finanzamt kommen.
Fazit
Um professionelle/r Übersetzer/in zu werden, ist einiges an Durchhaltevermögen und Investitionsbereitschaft notwendig. Ist man jedoch bereit, die oben genannten Punkte zu erfüllen und hat man eine entsprechende Begeisterung für Sprachen, kann der Beruf durch eben seine relativ freie Zeitgestaltung und Ungebundenheit eine wesentlich bessere Work-Life-Balance bieten als die meisten anderen Bürojobs, bei denen man viel Zeit vor dem Bildschirm verbringt.
Und auch trotz der Fortschritte bei künstlicher Intelligenz und maschineller Übersetzung: Vor allem Fachübersetzungen werden noch lange nicht von diesen übernommen werden können, da für diese viel zu viel Weltwissen nötig ist, um korrekte Ergebnisse zu liefern. Vielmehr kann maschinelle Übersetzung als Unterstützung für professionelle Übersetzer/innen betrachtet werden, um ihr Arbeitspensum schneller abzuarbeiten. Das bedeutet, dass trotz der steigenden Nachfrage nach Übersetzungen – laut dem Projekt-Manager von Linguation je nach Fachbereich um rund 20% jährlich – die Preise stabil gehalten werden können und so die Übersetzungsbranche als durchaus zukunftssicher anzusehen ist.
Die Autorin dieses Beitrags, Caterina Berger arbeitet für das Online-Übersetzungsbüro Linguation und ist dort für das Online-Marketing zuständig.
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