Vokabeltrainer erleichtern uns das mühsame Lernen, das wir noch aus unserer Schulzeit kennen… damals war es noch ganz üblich, dass man Vokabeln gelernt hat, indem man ein Lehrbuch oder eigenes Vokabelheft mit zwei Spalten vor sich liegen hatte. In der linken Spalte standen die Wörter auf der Fremdsprache, und in der rechten Spalte stand die deutsche Übersetzung. Gelernt hat man, indem man eine Seite mit einem Blatt Papier zugedeckt und versucht hat, das oberste Wort in der Liste aufzusagen bzw. aufzuschreiben. Zum Aufdecken rückte man das Stück Papier ein wenig weiter nach unten, sodass man sehen konnte, ob man die Vokabel richtig im Gedächtnis abgespeichert hatte. So ging man Wort für Wort durch die Liste… Durch die neuen Technologien und viel Forschungsarbeit zu den richtigen Lerntechniken gibt es mittlerweile viele Vokabeltrainer, die einem beim Lernen unterstützen können. Sehr viele… daher sagen wir Ihnen, worauf es ankommt und was ein guter Vokabeltrainer können sollte!

Letztes Update: 30. April 2020

Vokabeltrainer

 

Vokabeltrainer richtig nutzen durch Wiederholung und Regelmäßigkeit

Die beiden Grundprinzipien beim Lernen lauten meiner Meinung nach Wiederholung & RegelmäßigkeitIch denke, es ist uns allen bewusst, dass man sich eine Sache in der Regel nicht nach einmaligem Lernen für immer merkt – zumindest gilt das für Normalsterbliche. Das Schlimmste, was man tun kann, ist vor einer Klausur oder Klassenarbeit zehnmal das gleiche Wort zu wiederholen, denn wenige Tage später hat man es schon wieder vergessen. Um eine Information im Langzeitgedächtnis abzuspeichern, ist Wiederholung unumgänglich.

vokabeltrainer-erfolgreich-nutzen-wir-zeigen-wies-geht-mosalinguaAuf diesem Prinzip basiert auch das System vom Vokabelkasten, oder auch das Lernen mit Karteikarten. Man schreibt sich eine Vokabel (oder allgemeiner einen Lerninhalt) auf eine Karte, auf der einen Seite das Wort auf der Muttersprache (oder analog die Frage) und auf der anderen Seite das Wort auf der Fremdsprache (oder die Lösung). Neue Vokabeln kommen in das erste Fach. Wiederholt man nun, wandert das Wort entweder ein Fach weiter, wenn man die Vokabel kannte. Konnte man die Lösung jedoch nicht nennen, wandert die Karte ein Fach im Kasten zurück bzw. bleibt sie im vordersten Fach. Zu meiner Schulzeit hatte ich zum Lernen solch einen Kasten mit 5 Fächern. Mittlerweile ist diese Lernmethode durch wissenschaftliche Forschung und die Mittel der modernen Technik sehr viel ausgereifter: So sollte man vielmehr die Wiederholungen zeitlich voneinander trennen und dabei einem Zeitplan folgen, der von Person zu Person unterschiedlich ist und auch vom Konzept abhängt, welches man sich einprägen möchte. Zum Beispiel: die erste Wiederholung kommt nach 5 Minuten, dann nach 7 Stunden, danach nach 3 Tagen, 10 Tagen, 1 Monat, bis ein Wort im Langzeitgedächtnis ist. Dieser Zeitplan wird anhand der Vergessenskurve berechnet, mit deren Hilfe ein Konzept wiederholt wird, kurz bevor man es wieder vergisst. Die zeitlichen Abstände zwischen den Wiederholungen werden dabei nach und nach größer (ref. Bahrick & Phelps). Ein guter, zeitgemäßer Vokabeltrainer zeigt genau auf und erinnert Sie im Idealfall daran, wann Sie die gelernten Vokabeln wiederholen müssen, sodass sie irgendwann im Langzeitgedächtnis gespeichert sind. Der Rest liegt aber in Ihrer Verantwortung: Das Lernen selbst kann Ihnen niemand abnehmen, Sie müssen sich selbst dazu bringen, Zeit zum regelmäßigen Lernen einzuplanen und das dann auch tun. Immer wieder. Regelmäßig. So kommen Sie Ihrem Ziel Schritt für Schritt näher. Und wenn Ihr Ziel das Erlernen einer Fremdsprache lautet, werden Sie diese mit einer gewissen Ausdauer auch irgendwann sprechen.

Mit dem Vokabeltrainer die Aussprache verbessern

Wenn man ein Wort lernt, so sollte man es in verschiedenen Situationen anwenden und sich beim Lernen auch auf verschiedene Kompetenzen konzentrieren. Es ist schade, wenn man eine Sprache lernt und dabei nur das Schreiben oder Lesen übt und sich trotz fundierter Kenntnisse nicht ausdrücken und sprechen kann. Anders herum, wenn man eine Sprache nur durch Hören und Sprechen lernt, dann ist das auch nicht gut, denn ich bin der Meinung, dass wenn man eine Sprache sauber sprechen will, führt kein Weg an der Beschäftigung mit ein wenig Grammatik vorbei, sodass man das Gehörte einordnen kann. Das Problem der meisten Lernenden liegt aber eher darin, dass sie viel für sich lernen, sich somit einen großen Wortschatz aneignen und folglich auch viel verstehen, sich aber nicht trauen, selbst zu sprechen. Übt man die Aussprache von einem Wort von Anfang an, indem man dessen Aussprache anhört und selbst nachzusprechen versucht, nimmt das einige Hemmungen vor dem Sprechen und man vermeidet, es zu lernen, aber sich eine falsche Aussprache zurechtzulegen und einzuprägen. Ein Vokabeltrainer, bei dem man sich die Aussprache der entsprechenden Vokabel durch einen Muttersprachler anhören kann, ist daher ein simples, aber bedeutendes Aussprachetraining. Und noch einen Tipp, wenn Sie einen Schritt weiter gehen wollen: Sprechen Sie ein Wort selbst nach und gegebenenfalls können Sie Ihre eigene Aussprache auch aufnehmen, anhören und dann die Aufnahme mit der des Muttersprachlers vergleichen.

 

Kontext bezogenes Lernen mit dem Vokabeltrainer

Sobald wir neue Wörter lernen, ist es sehr hilfreich, Verbindungen zu anderen, uns bereits bekannten Wörtern zu suchen. Oder auch die Situation zu nutzen, um weiteres Vokabular und die Verben eines bestimmten Bereiches zu lernen. Aus diesem Grund ist es auch ratsam, Vokabular nach Themengebieten zu lernen (Reisen, Gesundheit, Ernährung…).

Vokabeltrainer fordern unser Gehirn herausNun folgt ein kleiner Exkurs zu unserem Gehirn. Stellen Sie sich das einmal vor: Unser Gehirn besteht aus einem gewaltigen Neuronennetz. Hunderte Milliarden Zellen! Neuronen haben die Fähigkeit, elektrische und chemische Signale untereinander zu übertragen. Jedes Neuron kann zu zehntausenden weiteren Neuronen eine Verbindung herstellen. Es ist wichtig zu wissen, dass Neuronen niemals aufhören mit tausenden anderen Neuronen Verbindungen herzustellen und diese wieder aufzulösen. So funktioniert auch unser Gehirn und folglich unser Gedächtnis. Die Neuronenverbindungen können mehr oder weniger stark sein, und auch mehr oder weniger häufig. Und genau deshalb funktioniert unser Gehirn auch so gut, wenn wir uns über bestimmte Assoziationen erinnern. Was das Gedächtnis angeht kann man also sagen, dass wenn man sich gut an ein Wort erinnert, die Wege, um zu diesem Wort zu gelangen, sehr kurz und folglich sehr schnell sind. Wenn Ich Sie beispielsweise nach einer  „französischen Insel im Süden des Landes“ frage, werden Sie sicherlich schnell an Korsika denken. Ich hätte Sie dies alternativ mithilfe von vielen anderen Wörtern erraten lassen können. Und wenn Sie an Korsika denken, werden Sie vielleicht einige Assoziationen haben, in Form von Urlaubserinnerungen und Emotionen, die geweckt werden… Auf der anderen Seite muss man wissen, dass die Verbindungen zwischen Neuronen schwächer werden, wenn sie nicht regelmäßig genutzt werden. Daher sagt man auch das Gehirn verdirbt nur, wenn es nicht genutzt wird! Das erklärt übrigens auch, dass ein neu gelerntes Wort ohne Wiederholungen schnell wieder vergessen wird, da die benutzten Neuronenverbindungen zur Speicherung dieses Worts im Gedächtnis schnell wieder geschwächt und schließlich wieder ganz aufgelöst werden.

Auf einen Vokabeltrainer bezogen heißt dies nun, dass dieser zu jedem Wort einen Satz bzw. Beispiele zur Anwendung enthalten sollte. 

Die Effizienz des Vokabeltrainers

Mit einem guten Vokabeltrainer sollte man auch effizient lernen können. Das heißt einerseits, dass man auswählt, was man lernen will. Will man zum Beispiel eine Reise ins Ausland unternehmen, sollte man sich auf das Vokabular für gängige Situationen auf Reisen (Unterwegs mit verschiedenen Verkehrsmitteln sein, nach dem Weg fragen, ins Restaurant oder einkaufen gehen) aneignen können. Im besten Fall kann man die Lerninhalte mit dem Vokabeltrainer personalisieren.

Ein paar Worte zu Mosalingua…

Natürlich sind alle der angesprochenen Konzepte auch Teil der MosaLingua Apps. Wir stellen Ihnen im Folgenden noch ein paar Besonderheiten und nennenswerte Punkte vor. Das Lernen mit den Apps basiert zunächst auf den von Wissenschaftlern entworfenem System der verteilten Wiederholung. MosaLingua nutzt eine etwas modifizierte Version des Algorithmus aus den Forschungen von Piotr Wozniak. Wenn Sie etwas mehr darüber erfahren möchten, lesen Sie unseren Artikel über Das System der verteilten Wiederholung. Die Aussprache eines jeden Wortes von einem Muttersprachler bildet einen Teil jeder Flashcard zum Lernen in der App. Und natürlich gibt es zu jeder Vokabel einen Beispielsatz. Wo wir von den Apps sprechen: wir sind ganz stolz, ankündigen zu können, dass es übrigens ganz bald ein Update geben wird. Und Teil dieses Updates werden einige neue Dialoge sein, sodass eine App zum Sprachenlernen ganze 32 Dialoge mit Alltagssituationen und viel nützlichem Vokabular für den täglichen Gebrauch und zum Verreisen beinhalten wird. So kann man Gelerntes gleich wunderbar wiederholen und anwenden.

Und was den Effizienzgedanken beim Lernen angeht, so wird dieser in den Apps durch das Pareto-Prinzip Das Pareto-Lernprinzipumgesetzt. Dieses Prinzip erklärt allgemein, dass 80% der Ergebnisse in 20% der Gesamtzeit eines Projekts erreicht werden. Dies kann auf ganz viele Bereiche angewendet werden. Insbesondere für Sprachen: Wussten Sie, dass die 100 gängigsten Wörter die Hälfte der Gesamtheit an geschriebenen Texten ausmachen? (für Englisch bereits bewiesen). Das heißt natürlich nicht, dass man nur diese 100 Wörter lernen sollte, aber indem man sich auf die meistgenutzten Wörter konzentriert, ist der Lernfortschritt spektakulär. Außerdem hat Globish gezeigt, dass es möglich ist, sich mit lediglich 1500 richtig gewählten Wörtern auszudrücken (bei MosaLingua können Sie mit 10 Minuten täglich in weniger als 3 Monaten zu diesem Punkt gelangen – das Vokabular ist übrigens auf Häufigkeitslisten basierend ausgewählt). Wenn diese Basis erst einmal erlernt wurde, bietet MosaLingua Ihnen die Möglichkeit, Ihren Wortschatz mit auf Ihre Bedürfnisse abgestimmtes Fachvokabular zu komplettieren (die App beinhaltet mehr als 3000 Wörter). Für die Grammatik gilt dasselbe Prinzip: MosaLingua führt nach und nach Sätze mit einfacher Struktur ein, die in den meisten Fällen weiterhelfen (die sentence patterns: auch hier helfen 20% in 80% der Fälle). Indem man sich diese Sätze einprägt, extrahiert unser Gehirn Modelle, um sie auf andere Situationen anzupassen. So muss man nicht alle Grammatikregeln und Ausnahmen kennen, um sich ausdrücken zu können.

 

Zusammenfassung

Nun haben wir die wichtigsten Punkte aufgeführt, die ein Vokabeltrainer beinhalten sollte und auch einiges zu den MosaLingua-Apps erklärt. Diese sind sicher eine Lösung für einen Vokabeltrainer, und unserer Meinung nach auch eine sehr gute, aber sicherlich nicht die einzige.

Und wie bereits gesagt, das Lernen kann Ihnen auch kein noch so tolles Hilfsmittel abnehmen. Und das Schlüsselwort für erfolgreiches Lernen lautet: Motivation. Gestalten Sie Ihr Lernen daher vielfältig, suchen Sie sich Hilfsmittel, die Ihnen Freude bereiten und falls Sie über eine Extra-Portion Motivation lesen möchten, dann sehen Sie sich doch unsere entsprechenden Blogartikel zu diesem Thema an:

 

Wir hoffen, dass Ihnen dieser Beitrag gefallen hat und wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg beim Sprachenlernen!